Erste Hilfe bei Astma
- Ruhe bewahren: Ein Asthmaanfall kann beängstigend sein, sowohl für den Betroffenen als auch für den Helfer. Beruhige die Person und bleibe selbst ruhig. Stress kann den Anfall verschlimmern.
- Optimal lagern:
- Setze die Person aufrecht hin.
- Lagere den Oberkörper leicht erhöht, und wenn möglich, stelle die Arme auf den Oberschenkeln oder einer Tischkante ab. Diese sogenannte "Kutschersitzhaltung" oder "Torwarthaltung" erleichtert das Atmen, da die Atemhilfsmuskulatur besser eingesetzt werden kann.
- Enge Kleidung lockern: Öffne beengende Kleidung im Hals- und Brustbereich (Hemdkragen, Krawatte, BH).
- Frische Luft zuführen: Sorge für frische Luft. Öffne ein Fenster, aber vermeide Zugluft, die manche Menschen als unangenehm empfinden.
- Medikamente helfen lassen:
- Inhalator reichen: Frage den Betroffenen, ob er sein Notfallmedikament (meist ein blauer Inhalator mit einem schnell wirksamen Bronchodilatator) dabei hat.
- Bei der Anwendung helfen: Hilf der Person, das Medikament richtig anzuwenden. Oft brauchen sie mehrere Hübe. Wichtig ist, nach jedem Hub tief einzuatmen und die Luft kurz anzuhalten.
- Wiederholung: Wenn sich die Atmung nach 5-10 Minuten nicht bessert, können weitere Hübe nach Anweisung des Arztes oder gemäß Empfehlung (oft bis zu 10 Hübe innerhalb einer bestimmten Zeit) verabreicht werden.
- Notruf 112 absetzen, wenn:
- Der Anfall trotz Medikamenteneinnahme nicht besser wird oder sich verschlimmert.
- Der Betroffene kaum noch sprechen kann (nur noch einzelne Worte).
- Atemnot sehr stark ist (keuchende Atmung, Zyanose an Lippen/Fingern, Einsatz der gesamten Atemhilfsmuskulatur).
- Der Betroffene bewusstlos wird.
- Es sich um den ersten Asthmaanfall handelt.
- Vitalzeichen überwachen: Bleibe beim Betroffenen und beobachte kontinuierlich seine Atmung und sein Bewusstsein, bis sich der Zustand bessert oder der Rettungsdienst eintrifft.
- Nicht allein lassen: Lass die Person nicht allein.
Wichtig: Der wichtigste Schritt ist die Anwendung des Notfallmedikaments des Betroffenen. Wenn dieses nicht wirkt oder sich der Zustand verschlechtert, ist der Notruf 112 unerlässlich.
Wichtiger Hinweis
Diese Informationen ersetzen keine professionelle medizinische Hilfe. Im Notfall immer den Rettungsdienst unter 112 anrufen.