Erste Hilfe bei Erfrierung

 

  • Eigene Sicherheit und Patientenschutz:

    • Sorge dafür, dass du und die betroffene Person nicht weiter der Kälte ausgesetzt sind. Bringt euch in einen warmen Raum oder schützt vor Wind und Nässe.
    • Vermeide weiteres Reiben oder Massieren der erfrorenen Stelle! Das kann das Gewebe zusätzlich schädigen.
  • Notruf absetzen:

    • Bei großflächigen, tiefen oder mehreren Erfrierungen, bei Bewusstseinsstörungen oder wenn der Betroffene stark unterkühlt ist, sofort den Notruf 112 wählen.
  • Kleidung entfernen:

    • Entferne vorsichtig alle beengende oder feuchte Kleidung von der erfrorenen Stelle.
  • Wärme zuführen (langsam und kontrolliert):

    • Nicht reiben oder massieren!
    • Keine direkte Hitze! Vermeide Heizkissen, Heizlampen, heißes Wasser oder offenes Feuer. Die Erfrierungen sind gefühllos und können leicht Verbrennungen erleiden.
    • Lauwarmes Wasserbad (bevorzugt): Wenn möglich, tauche die erfrorenen Körperteile (z.B. Finger, Zehen) in ein lauwarmes Wasserbad (ca. 37-39°C). Dies ist die effektivste Methode zum schonenden Auftauen.
      • Das Wasser sollte angenehm warm, aber nicht heiß sein.
      • Führe das Bad so lange durch, bis die Haut wieder eine normale Farbe annimmt und das Gefühl zurückkehrt (oft 20-30 Minuten).
    • Warme Tücher/Decken: Alternativ kannst du die erfrorenen Stellen mit warmen, feuchten Umschlägen oder Tüchern vorsichtig bedecken.
    • Körperwärme: Kleine Erfrierungen (z.B. Finger) können auch durch die eigene Körperwärme (z.B. unter den Achseln) erwärmt werden.
  • Schutz der aufgetauten Stellen:

    • Decke die aufgetauten Stellen locker mit sterilen Tüchern oder Verbänden ab.
    • Halte die betroffenen Körperteile hochgelagert, um Schwellungen zu reduzieren.
    • Vermeide Druck auf die erfrorenen Stellen.
  • Flüssigkeitszufuhr:

    • Biete dem Betroffenen, sofern er bei Bewusstsein ist, warme, nicht-alkoholische Getränke an (z.B. Tee, Wasser).
  • Schockprophylaxe:

    • Halte den gesamten Körper des Betroffenen warm mit Decken oder Rettungsdecken.
    • Beobachte auf Anzeichen eines Schocks (blasse, kalte, feuchte Haut; schneller, flacher Puls).
  • Keine Blasen öffnen:

    • Wenn sich Blasen bilden, diese auf keinen Fall öffnen! Sie bieten einen natürlichen Schutz vor Infektionen.
  • Professionelle medizinische Versorgung:

    • Auch nach erfolgreichem Auftauen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, da Spätfolgen wie Infektionen oder Gewebeschäden auftreten können.

Wichtig: Der Auftauprozess ist oft schmerzhaft. Den Betroffenen beruhigen und auf das Eintreffen des Rettungsdienstes warten.

Wichtiger Hinweis

Diese Informationen ersetzen keine professionelle medizinische Hilfe. Im Notfall immer den Rettungsdienst unter 112 anrufen.