Erste Hilfe bei Unterkühlung  (Hypothermie)

 

  • Eigene Sicherheit:

    • Sorge dafür, dass du und die unterkühlte Person nicht weiter der Kälte ausgesetzt sind. Bringt die Person in einen warmen, windgeschützten und trockenen Bereich.
    • Vermeide übermäßiges Reiben oder Bewegen der unterkühlten Person, da dies zu einem gefährlichen "Afterdrop" (einem weiteren Abfall der Körperkerntemperatur) führen kann.
  • Notruf absetzen:

    • Bei starker Unterkühlung (Zittern hört auf, Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, verlangsamte Atmung/Puls) oder wenn du dir unsicher bist, sofort den Notruf 112 wählen.
  • Nasse Kleidung entfernen:

    • Entferne vorsichtig alle nasse und kalte Kleidung. Schneide sie bei Bedarf auf, um unnötige Bewegungen zu vermeiden.
  • Wärme zuführen (schonend und langsam):

    • Trockenheit und Isolation: Wickle die Person in trockene Decken, Schlafsäcke, Rettungsdecken oder Jacken ein. Isoliere sie vom kalten Boden (z.B. mit Isomatte, Decken).
    • Körperwärme (bei leichter Unterkühlung): Bei leichter Unterkühlung können du und die Person in eine große Decke eingewickelt werden, um Körperwärme zu übertragen.
    • Warme Getränke (bei Bewusstsein): Biete warme, nicht-alkoholische und nicht-koffeinhaltige Getränke an (z.B. Tee, Wasser). Keine Alkohol, da er die Blutgefäße erweitert und zu einem weiteren Wärmeverlust führt. Keine zuckerhaltigen Getränke, da sie den Stoffwechsel belasten könnten.
    • Warme, zuckerhaltige Nahrung (bei Bewusstsein): Wenn die Person wach und ansprechbar ist, können auch zuckerhaltige Nahrungsmittel wie Traubenzucker oder Schokolade helfen.
    • Kopf und Hals schützen: Decke den Kopf und den Hals mit einer Mütze oder Kapuze ab, da hier viel Wärme verloren geht.
    • Bei Bewusstlosigkeit: Keine Getränke oder Nahrung geben!
  • Vitalzeichen überwachen:

    • Kontrolliere regelmäßig Bewusstsein, Atmung und Puls. Bei starker Unterkühlung kann der Puls sehr langsam und schwach sein, die Atmung flach. Suche bis zu einer Minute nach Lebenszeichen.
    • Bei fehlender Atmung/Puls (trotz Unterkühlung): Beginne mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW), wenn du darin ausgebildet bist. Unterkühlte Menschen können oft erfolgreich wiederbelebt werden, auch nach langer Zeit.
  • Schutz vor Nachkühlung ("Afterdrop"):

    • Vermeide eine schnelle Erwärmung der Gliedmaßen, da dies kaltes Blut aus den Armen und Beinen zurück zum Körperkern leiten und die Kerntemperatur weiter senken könnte.
    • Konzentriere dich auf die Erwärmung des Rumpfes.
  • Beruhigen:

    • Sprich ruhig und beruhigend mit der Person.
  • Professionelle Hilfe abwarten:

    • Bleibe bei der Person, bis der Rettungsdienst eintrifft. Auch bei leichter Unterkühlung ist eine ärztliche Untersuchung ratsam, um Spätfolgen auszuschließen.

Wichtig: Das Wichtigste ist, die Person aus der Kälte zu bringen und eine weitere Auskühlung zu verhindern. Die Erwärmung muss langsam und schonend erfolgen, besonders bei schwerer Unterkühlung.

Wichtiger Hinweis

Diese Informationen ersetzen keine professionelle medizinische Hilfe. Im Notfall immer den Rettungsdienst unter 112 anrufen.